Während meiner Schulzeit am Gymnasium Landstuhl (1975-1982) besuchte auch ich einmal pro Woche den Kunstunterricht, der leider nicht so interessant war, da die Lehrer nicht in der Lage waren,
für dieses Fach zu begeistern.
Es gab keinerlei theoretischen Unterricht. Es wurde in der Regel eine Aufgabe gestellt, die es zu erfüllen galt. So war das Malen einer Katze einmal die Aufgabe. Kein Mensch lehrte uns Schüler, dass man sich eine Katze vorher gut anschauen soll und ihre Proportionen zu analysieren.
Nein. Es wurde planlos drauf los gemalt; ohne irgendwelche Unterstützung durch die Kunstlehrer. Am Emde kam dann in vielen Fällen ein Resultat heraus, welches dann nicht die
Erwartungen der Lehrer traf und mit weniger guten Noten bewertet wurde.
Daher war ich damals froh, nach der Schulzeit nie wieder mit Kunst (als Künstler) in Berührung kommen zu müssen.
Aus dieser Zeit existiert nur eine Hinterglasmalerei, die in all
den Jahren immer einen Platz in meinem Haus hatte.
Im November 2022 schenkte mir meine Frau einen Zeichenkasten mit über 300 Teilen: Buntstifte, Bleistifte, Acrylfarben, Ölfarben und vieles mehr.
Zu dieser Zeit war ich schon 58 Jahre alt geworden und hätte nie im Traum gedacht, dass ich mich damit beschäftigen würde. Aber ich lag damit komplett daneben.
Aus gesundheitlichen Gründen war ich schon längere Zeit auf der Suche nach etwas, womit ich meine Feinmotorik verbessen kann. Irgendwann nahm ich mir aus dem Zeichenkasten einen Stift und fing an Loszukritzen,
denn um mehr handelte es sich zunächst einmal nicht.
Es überraschte mich, dass mir schon dieses Rumkritzeln Spaß machte. Ich merkte im Laufe der folgenden Tage, dass ich die Stifte immer besser halten und führen konnte. Geschlossene Kreise oder Ovale zu zeichnen war kein Problem mehr.
Um nicht ziellos weiterzukritzeln suchte ich nach Tutorials, die mir bei meinen Übungen behilflich waren. So kann ich zwischenzeitlich nicht mehr sagen, wieviele Blätter Papier ich alleine nur für
Schraffierübungen verbrauchte.
Erstaunt konnte ich dann auch feststellen, dass sich in der Tat meine Feinmotorik verbesserte.
Im Laufe der Monate wuchs dann auch meine Sammlung an Fachliteratur und Tutorials und ich kaufte mir immer mehr Mal- und Zeichenzubehör. Nach und nach versuchte ich mich dann auch an anderen Techniken und so entstanden dann die Acrylbilder, die Kohlezeichnungen und auch die Plastiken.
Inzwischen möchte ich das Malen, Zeichen nicht mehr vermissen.
Es ärgert mich nur sehr, dass ich erst nach einigen Jahrzehnten gemerkt habe, dass ich scheinbar doch Talent habe und wie toll Kunst sein kann.
Meine Werke sehe ich als abstrakte Kunst und sie entstehen in der Regel spontan, es gibt aber ein paar Ausnahmen, die geplant waren.
Eine dieser Ausnahme ist:
Diese Zeichnung basiert auf einer Vorlage aus Mein Kreativ-Atelier Ausgabe 144 Seiten 14-15, 44
Zufallsbild:
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